David Schneuer (1905–1988) war ein jüdischer Maler und Grafiker, der vor allem für seine ausdrucksstarken Illustrationen und Plakate bekannt wurde. Geboren in Polen, wuchs er in München auf und arbeitete dort in den 1920er-Jahren als Bühnenbildner am Schauspielhaus. Sein Stil, geprägt vom Art déco und Expressionismus, spiegelt das urbane Leben der Zwischenkriegszeit wider – mit dynamischen Kompositionen, eleganten Figuren und einer unverkennbaren Atmosphäre von Dekadenz und Melancholie.
Besonders berühmt wurden Schneuers Plakate für Theater und Kabaretts, die die mondäne und zugleich fragile Welt der Goldenen Zwanziger einfangen. Seine Karriere wurde durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten jäh unterbrochen: 1933 wurde er verhaftet und inhaftiert, bevor er nach Palästina emigrierte. Dort setzte er seine künstlerische Arbeit fort und hinterließ ein bedeutendes Werk, das heute in internationalen Sammlungen vertreten ist.
Schneuer bleibt eine zentrale Figur der europäischen Kunstszene der 1920er und 1930er Jahre – ein Künstler, dessen Arbeiten bis heute die Eleganz und den Zeitgeist einer vergangenen Epoche widerspiegeln.